Projekt von
Michele Brühlmann
Begleitung
Ingrid Burgdorf, Ron Edelaar, Andreas Sonderegger
20. Dezember 2019: In Mühleberg wird das erste Schweizer Kernkraftwerk stillgelegt. Ab 2031 soll das Areal zum Rückbau freigegeben werden, doch für die zukünftige Nutzung fehlen bislang öffentlichen Studien. Das Projekt zeigt eine Intervention, die verhindert, dass alles abgerissen und aus dem Gedächtnis getilgt wird. Die Ruine wird zu einem Ort, wo die Geschichte der Kernkraft und der Gesellschaftswandel für kommende Generationen greifbar bleibt. Das Reaktorgebäude wird zu einem Bad umgebaut, das den Raum körperlich erfahrbar macht. Der Hochkamin wird Treffpunkt und Museum, kann aber auch von Fledermäusen genutzt werden. Der restliche Teil des Areals wird als Flussbad genutzt oder renaturiert. Die Gebäudeabdrücke werden zu metaphysischen Objekten in einem Landschaftspark mit wilder Sukzessionsnatur. Verbunden werden die verschiedenen Orte durch eine horizontale, massstabslose Grossstruktur, die an den römischen Aquädukt, den Hochkamin und das Reaktorgebäude anknüpft.